K
Käufer
Gast
Ich schreibe hier mal meine Erfahrungen mit meinem XC90 aus den letzten 36 Monaten zusammen. Es handelt sich um einen D5 Sport mit Zusatzausstattung, Listenpreis 56.000 €.
Kaufentscheidung waren vorrangig der Glaube an schwedische Qualität und die – im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der Kategorie - niedrigen Angaben für den Verbrauch.
Der Verbrauch: Von Anfang an über 11 Liter. Der Händler meinte spontan, dass sei ganz normal und dass sich dies nach 10.000 km Einfahrzeit geben würde. Nun, ich bin jetzt 120.000 km gefahren und der durchschnittliche Verbrauch liegt nicht unter 10,5 Liter. Das sind 40% mehr als der Prospekt im Drittelmix angibt! Apropos Drittelmix: ich fahre täglich ca. 100 km, davon 40 km Autobahn, 40 km Landsstrasse und 10 km Stadt. Im Berufsverkehr liegt die Geschwindigkeit auf der Landstrasse bei 90-100, auf der Autobahn nie über 130. Man kann also ohne Weiteres Drittelmix dazu sagen.
Volvo sagt: Das kann nicht stimmen, ich soll ein Prüfstand-Gutachten erstellen lassen …
Die Werkstatt sagt: ich bin im Außendienst und da wird erfahrungsgemäß mehr Gas gegeben, außerdem läuft auch der Zuheizer immer noch mit. Außerdem berücksichtigt die Drittelmixangabe keinen Luftwiderstand.
Zuheizer? Stimmt. Kannte ich vorher auch nicht. Das Ding macht einen Höllenlärm, hört man auch gut innen. Heizt selbst bei +6 Grad immer noch zu, oft im Stand, manchmal auch spontan während der gemütlichen Landstrassen-Rollerei. Beindruckende Technologie! Hat wohl kein anderer. Oder man hört es bei denen nur nicht. Aber, außerdem: im Prospekt steht ja nicht Verbrauch 7.5 Liter, außer der Zuheizer läuft mit, außer sie haben Luftwiderstand, außer sie haben Rollwiderstand …
Zum Vergleich: ich habe noch einen Fiat Ducato 2.3 JTD mit Wohnmobilausbau. Der Wagen wiegt ohne weitere Zuladung gut 2.5t und steht mit Aufbau 3,10 m hoch im Wind. Ich fahre das Fahrzeug oft im Alltag, auf exakt den gleichen Strecken. Verbrauch hier: 9,9 Liter.
Das Automatikgetriebe, aufpreispflichtige Option: Ich habe in der Zeit 6 oder 7 Leute aus meinem Bekanntenkreis fahren lassen. Weil sie gerne wollten. Von 5 Leuten kam innerhalb der ersten Minuten die Frage: Wer würde manuell so schalten?? Die Frage habe ich mir auch gestellt. Die Automatik schaltet bei gemütlicher Fahrt, ohne Leistungsanforderung, über 2.200 Umdrehungen noch immer nicht in den höheren Gang. Der Motor läuft mit unnötig hoher Drehzahl und frisst Treibstoff. Bei leichtem Druck auf´s Gaspedal - nur um gering zu beschleunigen - nutzt das Fahrzeug nicht etwa den reichlich vorhandenen Drehmoment des Motors sondern schaltet, wie gesagt beim geringsten Gasgeben, sofort einen Gang nach unten, setzt damit die Drehzahl herauf und stellt viel mehr Kraft zur Verfügung als man eigentlich haben wollte. Auf Kosten des Fahrkomforts und natürlich auf Kosten des Verbrauchs.
Apropos Motor: in Kombination mit dem Getriebe fährt das Fahrzeug nicht nur unkultiviert, es klingt auch so. Von Sanftheit ist man hier weit entfernt. Der Wagen macht innen wie außen Motorengeräusche, die man von einem kleinen alten Diesel-Golf kennt und verschmerzt, in dieser hier vorliegenden Fahrzeug- und Preisklasse, jedoch einfach nicht zeitgemäß sind.
Die Einparkhilfe, aufpreispflichtige Option: Von Anfang an musste ich feststellen, dass man sich auf das System nur bedingt verlassen kann, da die Warnung eines zu geringen Abstandes vglw. spät kommt. Also habe ich mich gezwungenermaßen etwas umgestellt, bin rückwärts entsprechend noch langsamer und vorsichtiger gefahren. Vor einiger Zeit bin ich im Stadtverkehr rückwärts aus einer Parklücke ausgefahren, wollte aber wg. nahenden Fahrzeugen aus beiden Richtungen nicht trödeln. In dem Moment, als ich den Signalton der Einparkhilfe hörte hat es auch schon gekracht. Dazwischen lag ein winziger Sekundenbruchteil, in Entfernung gemessen maximal 20 cm. Eine frühere Warnung gab es nicht! Ich bin mit der Stoßstange hinten rechts auf einen BMW aufgefahren. Schaden 2.800 €. Dann denkt man sich man ist zu blöd. Und es war eine Konstellation die einmal in 100 Jahren eintrifft. 3 Monate später ist mir ziemlich exakt das Gleiche nochmal passiert. Der getroffene Wagen hatte dann einen Knick in der Motorhaube. Schaden 3.400 €.
Danach habe ich die beiden Situationen mehrfach nachgestellt. Man fährt – bitte sehr sehr vorsichtig – rückwärts und nicht gerade sondern leicht über Eck (der Fall soll beim Einparken tatsächlich manchmal vorkommen?) auf ein Hindernis zu. Beim ersten Signalton sofort gestoppt, ausgestiegen und nachgemessen. Die gemessenen Abstände liegen zwischen 20 und 25 cm. Beim ersten Signalton! Das ist es nicht, was man sich unter Einparkhilfe vorstellt. Kostet übrigens 900 € Aufpreis.
Wenn man gerade gegen ein Hindernis heranfährt kommt der erste Signalton übrigens deutlich früher. Eigentlich rechtzeitig. Aber genau da liegt doch das Problem. Wann hat man die Warnung wie ernst zu nehmen???
Es gibt darüber hinaus auch Tage, da das System einen Dauerton sendet sobald man den Rückwärtsgang einlegt oder alarmiert obwohl im Umkreis von 10 m kein Hindernis existiert. Anhalten, aussteigen, Putzen. Hilft aber auch nichts.
Die Klimananlage: Man stellt sich eine Temperatur ein, irgend etwas nach persönlichem Geschmack, freut sich und denkt nicht mehr daran. So funktioniert das aber bei Volvo nicht.
Beispielsweise bei Autobahnfahrten in der kalten Jahreszeit ist es nicht möglich dauerhaft eine annähernd konstante Temperatur zu haben. Kaum hat man die richtige Temperatur gefunden kommt kurz darauf heiße Luft aus dem Gebläse – oder kalte Luft. Man weiß nie so genau was wann und warum passiert. Also regelt man ein Grad nach oben, dann wieder ein Grad nach unten, dann wieder …. Auf der Beifahrerseite kommt währenddessen – bei gleicher Temperatureinstellung wie auf der Fahrerseite – anstelle der eingestellten 21 Grad nur Kaltluft aus dem Gebläse. Während auf der Fahrerseite geheizt wird. Es hilft im Übrigen nichts den Regler auf 22 oder 23 Grad zu stellen. Für ein bisschen Warmluft dreht man den Regler auf Anschlag, 28 Grad. Die Beifahrerin sollte also immer eine Jacke im Fahrzeug tragen.
Die Werkstatt sagt dazu im Übrigen, dass nichts zu finden und alles in Ordnung sei …
Die Gebläse hinten in den B-Säulen lässt man darüber hinaus besser immer zu gedreht. Dort ist noch nie, jemals warme Luft heraus geströmt. Also auch die Kinder auf der Rückbank immer etwas wärmer anziehen.
Auch noch zur Klimaanlage: sollte man mal bei 0 Grad oder darunter morgens losfahren – Bedingungen die in Mitteleuropa und im Herkunftsland Schweden durchaus mehrere Wochen im Jahr zutreffen – freut man sich doch über etwas Heizung. Errechnet jedoch der Bordcomputer, das man mit dem Tankinhalt nur noch 120 km weit kommt (Reservedistanz), so zeigt das Display (übrigens ist Display eigentlich das falsche Wort für diese 50er Jahre Funkgeräteanzeige) „wenig Treibstoff, Heizung aus“. Und man friert weil das Fahrzeug nur noch 120 km weit fährt … (?!) Irgendwann geht die Heizung dann doch an aber bis dahin hat man eine beschlagene oder gefrorene Frontscheibe.
Und noch eins zur Klimaanlage: Ist man im Winter im Gebirge bei Schneefall unterwegs, schafft es die Klimaanlage nicht die Frontscheibe beschlagfrei zu halten. Man schaltet also auf „Scheibenbelüftung“, die Gebläsedrehzahl geht auf Vollast, nach einer für mich unerklärlichen Zeit von 3-4 Minuten ist die Scheibe endlich beschlagsfrei. Man schaltet den Lärm mittels „Auto“ ab, die Klimaanlage belüftet wieder das Ganze Fahrzeug, bis die Fronscheibe nach 5 Minuten wieder so beschlagen ist dass es Zeit wird wieder etwas zu unternehmen …
Die Bremsen: sind gut dimensioniert, bremsen eigentlich recht gut. Also, was ist passiert?
Ich habe das Fahrzeug für eine Woche abgestellt, weil ich verreist war. Man kennt das, die Bremsscheiben setzen etwas Rost an. Im Falle Volvo XC 90 setzen die Bremsscheiben derart Rost an, dass man von Bremsen erstmal gar nicht mehr reden kann. Ist die erste Schicht nach 100 m Bremsweg herunter geht es wieder etwas besser. Was auch nach 20 km bleibt ist ein wirklich unschönes Rütteln am Lenkrad bei spürbar schlechterem Bremswert als zuvor. Wie gesagt, das bleibt. Also auf zur Werkstatt. Die sagen man hätte halt falsch gebremst und das Rütteln ist doch auch nicht schlimm und außerdem verschwindet das mit der Zeit. Spätestens nach 20.000 km würde ich nichts mehr davon merken.
Hat der Typ das ernst gemeint? Er hat. Ich bin dem Autohaus dann massiv auf´s Dach gestiegen, immer wieder und immer wieder. Ich habe weder Zeit noch Lust auf so etwas aber wie viel ist man bereit sich gefallen lassen? Vielleicht nochmal das Beispiel mit dem alten Golf, da dürfen ja im Zweifelsfall die Bremsen etwas rütteln. Aber bei einem 5 Monate neuem 2.4-Tonnen SUV für 56.000 € ?!!!
Ich habe dann tatsächlich neue Bremsscheiben bekommen. Etwa 4 Monate später hatte ich das Fahrzeug für 5 Tage ungenutzt stehen. Danach haben die neuen Bremsscheiben auch wieder gerüttelt. Ich habe das nur noch resigniert zur Kenntnis genommen. Die positive Überraschung: der Typ aus der Werkstatt hatte Recht, nach nur 20.000 km spürt man fast nichts mehr davon.
Der Regensensor, serienmäßig: So ein Regensensor kann ja sehr hilfreich sein. Der im Volvo XC 90 ist es jedenfalls nicht. Man schaltet ihn ein um eine der Niederschlagsmenge angepasste Wischfrequenz eingestellt zu bekommen. Oft funktioniert das auch. Oft wird der Regen aber stärker und der Wischer wird nicht schneller, oft wird der Wischer schneller und der Regen wird schwächer. Von leichtem Nieselregen und einem in höchster Stufe zappelndem Wischer bis wirklich starkem Regen und einem still liegendem Wischer (ist er vielleicht tot?) kann man alles erleben. Mit der Feinjustierung hat das im Übrigen nicht viel zu tun. Da kann man zwar etwas justieren, die Extremfälle treten aber trotzdem auf.
Nach verwundert atemlosen Staunen habe ich zwei- dreimal einen Schreianfall ob dieser unglaublichen Fehlfunktion bekommen. Dann habe ich beschlossen den Sensor nicht mehr zu aktivieren. Manchmal denke ich nicht daran und tue es trotzdem. Jedes Mal ärgere ich mich erneut.
Die Werkstatt kann da übrigens nichts machen, das ist halt so.
Die Reifen: Ok, für die Reifen kann Volvo nur indirekt verantwortlich sein. Die serienmäßigen Pirelli hatten herausragende Fahreigenschaften, waren leise, unglaublich haftungsstark in der Kurve und sehr gut beim Bremsen, auch bei Nässe. Nur: sie waren nach nur 12.000 km völlig runter! Das kostet ja dann auch nicht gerade wenig in der Dimension 255/50 R19. Ich bin der Meinung, wenn Volvo traditionell für Qualität und Langlebigkeit steht, sollten sie auch Reifen in der Erstausstattung liefern, die den Käufer nicht bereits nach wenigen Monaten zur Neubeschaffung zwingen.
Die Navigation: ist der absolute Witz. Von Beginn an hatte ich massive Fehlfunktionen im Navigationssystem, welche die Händlerwerkstatt nicht lösen konnte. Ein Umstand, welcher für ein Fahrzeug dieser Preisklasse völlig inakzeptabel ist.
Das Gerät rechnet, wenn man die vorgeschlagene Route verlässt um auf einer Parallelstrasse zu fahren, nicht um sondern versucht permanent auf die berechnete Route zurück zu navigieren. Selbst Wenden wird dabei angezeigt, obwohl man sich in Zielrichtung befindet.
Man bekommt Anzeigen die von den Ansagen abweichen, bspw. „halten Sie sich rechts“ während die Anzeige links halten vorgibt. Es passiert auch, dass man links abbiegen müsste, der Pfeil dies anzeigt und die Ansage „biegen Sie rechts ab“ kommt. An anderen Kreuzungen, an denen es gerade aus nicht weiter geht kommt auch mal gar keine Ansage. Man darf dann frei entscheiden wohin man abbiegt ... in 50% der Fälle halt in die falsche Richtung.
Das System hat mich schon nach Norden auf die Autobahn geschickt obwohl mein Ziel im Süden lag, mich eine Ortsumgehungsstrasse in Richtung Ortszentrum einfahren lassen, um dann nach kompletter Ortsdurchfahrt wieder auf die zuvor verlassene Umgehungsstrasse zu leiten, auf gerade aus führenden Bundesstrassen (mit gerade aus liegendem Ziel) in seitliche Feldwege rechts einfahren lassen, um dort nochmals rechts abzubiegen und im Anschluss nochmals rechts wieder auf die Bundesstrasse zu schicken ….
Man dreht durch.
Das Radiodisplay funktioniert nicht wenn man im Winter bei unter – 10 Grad in das Fahrzeug steigt. Die anderen Displays funktionieren. Die Heckklappe öffnet bei den Temperaturen auch nicht mehr weit genug da die Dämpfer dann nicht mehr ordentlich arbeiten.
Die Mittelkonsole ist aus so windigem Kunststoff und zudem so schlecht befestigt, dass die ganze Zeit über irgendetwas knarzt und quietscht. Ich bin der Sache mehrfach mit Silikonspray in den Stößen begegnet. Man kann es damit etwas reduzieren.
Ich verstehe grundsätzlich, dass Kälte für Material und Technik zum Problem werden kann. Ich verstehe aber nicht, warum ich mit der Thematik bei diesem Fahrzeug konfrontiert bin während es bei keinem meiner vorangegangenen Wagen jemals ein Thema war.
Das Cockpitdisplay zeigt: Standlicht defekt. Allerdings ist nichts defekt. Die Werkstatt hat beiläufig bei einer Durchsicht gesagt sie habe das mit behoben (und berechnet). Beim Runterfahren vom Gelände war die Anzeige wieder da. Und blieb. Man muss dies bei Antritt jeder Fahrt per Knopfdruck löschen. Nervtötend.
Bei meinem letzten Werkstattbesuch war die große Wartung fällig, 556,00 €. Das Tankdeckelscharnier musste gewechselt werden da sich die Kunststoffverriegelung (ein offenbar etwas schwach dimensioniertes Häckchen) beim Tankdeckel öffnen in Staub aufgelöst hat. Das rechte Rücklicht wollte man wechseln weil sich Wasser darin befindet. Ich habe dankend abgelehnt. Das Wasser befindet sich seit dem allerersten Regen darin. Das linke Rücklicht wurde mir bereits aus gleichem Grund von einer anderen Werkstatt aufmerksamerweise während der Garantiezeit gewechselt. Weiterhin sei der Scheinwerfer-Waschanlagenmotor defekt. An den hatte ich ja schon gar nicht mehr gedacht! Die Anlage hat den ganzen Winter nicht funktioniert, ich hielt sie für defekt. Offenbar war sie aber eingefroren und ist im Frühjahr irgendwann aufgetaut. Äußerlich war das System aber immer schneebefreit und die Waschflüssigkeit mit soviel Zusatz versehen, dass die Scheibenwaschanlage kein einziges Mal eingefroren war. Was soll man also machen? Wohl hat der Pumpenmotor immer versucht zu arbeiten und hat sich dabei selbst zerstört. Das Ersatzteil kostet 170 € plus 180 € Einbaukosten!
Wie schon andere Besitzer feststellen konnten: von Volvo selbst kommt auch auf schriftliche Bemängelung rein gar nichts. Der Kunde wird ignoriert.
Ich kann jedem Interessenten für dieses Fahrzeug nur dringend abraten.
Kaufentscheidung waren vorrangig der Glaube an schwedische Qualität und die – im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der Kategorie - niedrigen Angaben für den Verbrauch.
Der Verbrauch: Von Anfang an über 11 Liter. Der Händler meinte spontan, dass sei ganz normal und dass sich dies nach 10.000 km Einfahrzeit geben würde. Nun, ich bin jetzt 120.000 km gefahren und der durchschnittliche Verbrauch liegt nicht unter 10,5 Liter. Das sind 40% mehr als der Prospekt im Drittelmix angibt! Apropos Drittelmix: ich fahre täglich ca. 100 km, davon 40 km Autobahn, 40 km Landsstrasse und 10 km Stadt. Im Berufsverkehr liegt die Geschwindigkeit auf der Landstrasse bei 90-100, auf der Autobahn nie über 130. Man kann also ohne Weiteres Drittelmix dazu sagen.
Volvo sagt: Das kann nicht stimmen, ich soll ein Prüfstand-Gutachten erstellen lassen …
Die Werkstatt sagt: ich bin im Außendienst und da wird erfahrungsgemäß mehr Gas gegeben, außerdem läuft auch der Zuheizer immer noch mit. Außerdem berücksichtigt die Drittelmixangabe keinen Luftwiderstand.
Zuheizer? Stimmt. Kannte ich vorher auch nicht. Das Ding macht einen Höllenlärm, hört man auch gut innen. Heizt selbst bei +6 Grad immer noch zu, oft im Stand, manchmal auch spontan während der gemütlichen Landstrassen-Rollerei. Beindruckende Technologie! Hat wohl kein anderer. Oder man hört es bei denen nur nicht. Aber, außerdem: im Prospekt steht ja nicht Verbrauch 7.5 Liter, außer der Zuheizer läuft mit, außer sie haben Luftwiderstand, außer sie haben Rollwiderstand …
Zum Vergleich: ich habe noch einen Fiat Ducato 2.3 JTD mit Wohnmobilausbau. Der Wagen wiegt ohne weitere Zuladung gut 2.5t und steht mit Aufbau 3,10 m hoch im Wind. Ich fahre das Fahrzeug oft im Alltag, auf exakt den gleichen Strecken. Verbrauch hier: 9,9 Liter.
Das Automatikgetriebe, aufpreispflichtige Option: Ich habe in der Zeit 6 oder 7 Leute aus meinem Bekanntenkreis fahren lassen. Weil sie gerne wollten. Von 5 Leuten kam innerhalb der ersten Minuten die Frage: Wer würde manuell so schalten?? Die Frage habe ich mir auch gestellt. Die Automatik schaltet bei gemütlicher Fahrt, ohne Leistungsanforderung, über 2.200 Umdrehungen noch immer nicht in den höheren Gang. Der Motor läuft mit unnötig hoher Drehzahl und frisst Treibstoff. Bei leichtem Druck auf´s Gaspedal - nur um gering zu beschleunigen - nutzt das Fahrzeug nicht etwa den reichlich vorhandenen Drehmoment des Motors sondern schaltet, wie gesagt beim geringsten Gasgeben, sofort einen Gang nach unten, setzt damit die Drehzahl herauf und stellt viel mehr Kraft zur Verfügung als man eigentlich haben wollte. Auf Kosten des Fahrkomforts und natürlich auf Kosten des Verbrauchs.
Apropos Motor: in Kombination mit dem Getriebe fährt das Fahrzeug nicht nur unkultiviert, es klingt auch so. Von Sanftheit ist man hier weit entfernt. Der Wagen macht innen wie außen Motorengeräusche, die man von einem kleinen alten Diesel-Golf kennt und verschmerzt, in dieser hier vorliegenden Fahrzeug- und Preisklasse, jedoch einfach nicht zeitgemäß sind.
Die Einparkhilfe, aufpreispflichtige Option: Von Anfang an musste ich feststellen, dass man sich auf das System nur bedingt verlassen kann, da die Warnung eines zu geringen Abstandes vglw. spät kommt. Also habe ich mich gezwungenermaßen etwas umgestellt, bin rückwärts entsprechend noch langsamer und vorsichtiger gefahren. Vor einiger Zeit bin ich im Stadtverkehr rückwärts aus einer Parklücke ausgefahren, wollte aber wg. nahenden Fahrzeugen aus beiden Richtungen nicht trödeln. In dem Moment, als ich den Signalton der Einparkhilfe hörte hat es auch schon gekracht. Dazwischen lag ein winziger Sekundenbruchteil, in Entfernung gemessen maximal 20 cm. Eine frühere Warnung gab es nicht! Ich bin mit der Stoßstange hinten rechts auf einen BMW aufgefahren. Schaden 2.800 €. Dann denkt man sich man ist zu blöd. Und es war eine Konstellation die einmal in 100 Jahren eintrifft. 3 Monate später ist mir ziemlich exakt das Gleiche nochmal passiert. Der getroffene Wagen hatte dann einen Knick in der Motorhaube. Schaden 3.400 €.
Danach habe ich die beiden Situationen mehrfach nachgestellt. Man fährt – bitte sehr sehr vorsichtig – rückwärts und nicht gerade sondern leicht über Eck (der Fall soll beim Einparken tatsächlich manchmal vorkommen?) auf ein Hindernis zu. Beim ersten Signalton sofort gestoppt, ausgestiegen und nachgemessen. Die gemessenen Abstände liegen zwischen 20 und 25 cm. Beim ersten Signalton! Das ist es nicht, was man sich unter Einparkhilfe vorstellt. Kostet übrigens 900 € Aufpreis.
Wenn man gerade gegen ein Hindernis heranfährt kommt der erste Signalton übrigens deutlich früher. Eigentlich rechtzeitig. Aber genau da liegt doch das Problem. Wann hat man die Warnung wie ernst zu nehmen???
Es gibt darüber hinaus auch Tage, da das System einen Dauerton sendet sobald man den Rückwärtsgang einlegt oder alarmiert obwohl im Umkreis von 10 m kein Hindernis existiert. Anhalten, aussteigen, Putzen. Hilft aber auch nichts.
Die Klimananlage: Man stellt sich eine Temperatur ein, irgend etwas nach persönlichem Geschmack, freut sich und denkt nicht mehr daran. So funktioniert das aber bei Volvo nicht.
Beispielsweise bei Autobahnfahrten in der kalten Jahreszeit ist es nicht möglich dauerhaft eine annähernd konstante Temperatur zu haben. Kaum hat man die richtige Temperatur gefunden kommt kurz darauf heiße Luft aus dem Gebläse – oder kalte Luft. Man weiß nie so genau was wann und warum passiert. Also regelt man ein Grad nach oben, dann wieder ein Grad nach unten, dann wieder …. Auf der Beifahrerseite kommt währenddessen – bei gleicher Temperatureinstellung wie auf der Fahrerseite – anstelle der eingestellten 21 Grad nur Kaltluft aus dem Gebläse. Während auf der Fahrerseite geheizt wird. Es hilft im Übrigen nichts den Regler auf 22 oder 23 Grad zu stellen. Für ein bisschen Warmluft dreht man den Regler auf Anschlag, 28 Grad. Die Beifahrerin sollte also immer eine Jacke im Fahrzeug tragen.
Die Werkstatt sagt dazu im Übrigen, dass nichts zu finden und alles in Ordnung sei …
Die Gebläse hinten in den B-Säulen lässt man darüber hinaus besser immer zu gedreht. Dort ist noch nie, jemals warme Luft heraus geströmt. Also auch die Kinder auf der Rückbank immer etwas wärmer anziehen.
Auch noch zur Klimaanlage: sollte man mal bei 0 Grad oder darunter morgens losfahren – Bedingungen die in Mitteleuropa und im Herkunftsland Schweden durchaus mehrere Wochen im Jahr zutreffen – freut man sich doch über etwas Heizung. Errechnet jedoch der Bordcomputer, das man mit dem Tankinhalt nur noch 120 km weit kommt (Reservedistanz), so zeigt das Display (übrigens ist Display eigentlich das falsche Wort für diese 50er Jahre Funkgeräteanzeige) „wenig Treibstoff, Heizung aus“. Und man friert weil das Fahrzeug nur noch 120 km weit fährt … (?!) Irgendwann geht die Heizung dann doch an aber bis dahin hat man eine beschlagene oder gefrorene Frontscheibe.
Und noch eins zur Klimaanlage: Ist man im Winter im Gebirge bei Schneefall unterwegs, schafft es die Klimaanlage nicht die Frontscheibe beschlagfrei zu halten. Man schaltet also auf „Scheibenbelüftung“, die Gebläsedrehzahl geht auf Vollast, nach einer für mich unerklärlichen Zeit von 3-4 Minuten ist die Scheibe endlich beschlagsfrei. Man schaltet den Lärm mittels „Auto“ ab, die Klimaanlage belüftet wieder das Ganze Fahrzeug, bis die Fronscheibe nach 5 Minuten wieder so beschlagen ist dass es Zeit wird wieder etwas zu unternehmen …
Die Bremsen: sind gut dimensioniert, bremsen eigentlich recht gut. Also, was ist passiert?
Ich habe das Fahrzeug für eine Woche abgestellt, weil ich verreist war. Man kennt das, die Bremsscheiben setzen etwas Rost an. Im Falle Volvo XC 90 setzen die Bremsscheiben derart Rost an, dass man von Bremsen erstmal gar nicht mehr reden kann. Ist die erste Schicht nach 100 m Bremsweg herunter geht es wieder etwas besser. Was auch nach 20 km bleibt ist ein wirklich unschönes Rütteln am Lenkrad bei spürbar schlechterem Bremswert als zuvor. Wie gesagt, das bleibt. Also auf zur Werkstatt. Die sagen man hätte halt falsch gebremst und das Rütteln ist doch auch nicht schlimm und außerdem verschwindet das mit der Zeit. Spätestens nach 20.000 km würde ich nichts mehr davon merken.
Hat der Typ das ernst gemeint? Er hat. Ich bin dem Autohaus dann massiv auf´s Dach gestiegen, immer wieder und immer wieder. Ich habe weder Zeit noch Lust auf so etwas aber wie viel ist man bereit sich gefallen lassen? Vielleicht nochmal das Beispiel mit dem alten Golf, da dürfen ja im Zweifelsfall die Bremsen etwas rütteln. Aber bei einem 5 Monate neuem 2.4-Tonnen SUV für 56.000 € ?!!!
Ich habe dann tatsächlich neue Bremsscheiben bekommen. Etwa 4 Monate später hatte ich das Fahrzeug für 5 Tage ungenutzt stehen. Danach haben die neuen Bremsscheiben auch wieder gerüttelt. Ich habe das nur noch resigniert zur Kenntnis genommen. Die positive Überraschung: der Typ aus der Werkstatt hatte Recht, nach nur 20.000 km spürt man fast nichts mehr davon.
Der Regensensor, serienmäßig: So ein Regensensor kann ja sehr hilfreich sein. Der im Volvo XC 90 ist es jedenfalls nicht. Man schaltet ihn ein um eine der Niederschlagsmenge angepasste Wischfrequenz eingestellt zu bekommen. Oft funktioniert das auch. Oft wird der Regen aber stärker und der Wischer wird nicht schneller, oft wird der Wischer schneller und der Regen wird schwächer. Von leichtem Nieselregen und einem in höchster Stufe zappelndem Wischer bis wirklich starkem Regen und einem still liegendem Wischer (ist er vielleicht tot?) kann man alles erleben. Mit der Feinjustierung hat das im Übrigen nicht viel zu tun. Da kann man zwar etwas justieren, die Extremfälle treten aber trotzdem auf.
Nach verwundert atemlosen Staunen habe ich zwei- dreimal einen Schreianfall ob dieser unglaublichen Fehlfunktion bekommen. Dann habe ich beschlossen den Sensor nicht mehr zu aktivieren. Manchmal denke ich nicht daran und tue es trotzdem. Jedes Mal ärgere ich mich erneut.
Die Werkstatt kann da übrigens nichts machen, das ist halt so.
Die Reifen: Ok, für die Reifen kann Volvo nur indirekt verantwortlich sein. Die serienmäßigen Pirelli hatten herausragende Fahreigenschaften, waren leise, unglaublich haftungsstark in der Kurve und sehr gut beim Bremsen, auch bei Nässe. Nur: sie waren nach nur 12.000 km völlig runter! Das kostet ja dann auch nicht gerade wenig in der Dimension 255/50 R19. Ich bin der Meinung, wenn Volvo traditionell für Qualität und Langlebigkeit steht, sollten sie auch Reifen in der Erstausstattung liefern, die den Käufer nicht bereits nach wenigen Monaten zur Neubeschaffung zwingen.
Die Navigation: ist der absolute Witz. Von Beginn an hatte ich massive Fehlfunktionen im Navigationssystem, welche die Händlerwerkstatt nicht lösen konnte. Ein Umstand, welcher für ein Fahrzeug dieser Preisklasse völlig inakzeptabel ist.
Das Gerät rechnet, wenn man die vorgeschlagene Route verlässt um auf einer Parallelstrasse zu fahren, nicht um sondern versucht permanent auf die berechnete Route zurück zu navigieren. Selbst Wenden wird dabei angezeigt, obwohl man sich in Zielrichtung befindet.
Man bekommt Anzeigen die von den Ansagen abweichen, bspw. „halten Sie sich rechts“ während die Anzeige links halten vorgibt. Es passiert auch, dass man links abbiegen müsste, der Pfeil dies anzeigt und die Ansage „biegen Sie rechts ab“ kommt. An anderen Kreuzungen, an denen es gerade aus nicht weiter geht kommt auch mal gar keine Ansage. Man darf dann frei entscheiden wohin man abbiegt ... in 50% der Fälle halt in die falsche Richtung.
Das System hat mich schon nach Norden auf die Autobahn geschickt obwohl mein Ziel im Süden lag, mich eine Ortsumgehungsstrasse in Richtung Ortszentrum einfahren lassen, um dann nach kompletter Ortsdurchfahrt wieder auf die zuvor verlassene Umgehungsstrasse zu leiten, auf gerade aus führenden Bundesstrassen (mit gerade aus liegendem Ziel) in seitliche Feldwege rechts einfahren lassen, um dort nochmals rechts abzubiegen und im Anschluss nochmals rechts wieder auf die Bundesstrasse zu schicken ….
Man dreht durch.
Das Radiodisplay funktioniert nicht wenn man im Winter bei unter – 10 Grad in das Fahrzeug steigt. Die anderen Displays funktionieren. Die Heckklappe öffnet bei den Temperaturen auch nicht mehr weit genug da die Dämpfer dann nicht mehr ordentlich arbeiten.
Die Mittelkonsole ist aus so windigem Kunststoff und zudem so schlecht befestigt, dass die ganze Zeit über irgendetwas knarzt und quietscht. Ich bin der Sache mehrfach mit Silikonspray in den Stößen begegnet. Man kann es damit etwas reduzieren.
Ich verstehe grundsätzlich, dass Kälte für Material und Technik zum Problem werden kann. Ich verstehe aber nicht, warum ich mit der Thematik bei diesem Fahrzeug konfrontiert bin während es bei keinem meiner vorangegangenen Wagen jemals ein Thema war.
Das Cockpitdisplay zeigt: Standlicht defekt. Allerdings ist nichts defekt. Die Werkstatt hat beiläufig bei einer Durchsicht gesagt sie habe das mit behoben (und berechnet). Beim Runterfahren vom Gelände war die Anzeige wieder da. Und blieb. Man muss dies bei Antritt jeder Fahrt per Knopfdruck löschen. Nervtötend.
Bei meinem letzten Werkstattbesuch war die große Wartung fällig, 556,00 €. Das Tankdeckelscharnier musste gewechselt werden da sich die Kunststoffverriegelung (ein offenbar etwas schwach dimensioniertes Häckchen) beim Tankdeckel öffnen in Staub aufgelöst hat. Das rechte Rücklicht wollte man wechseln weil sich Wasser darin befindet. Ich habe dankend abgelehnt. Das Wasser befindet sich seit dem allerersten Regen darin. Das linke Rücklicht wurde mir bereits aus gleichem Grund von einer anderen Werkstatt aufmerksamerweise während der Garantiezeit gewechselt. Weiterhin sei der Scheinwerfer-Waschanlagenmotor defekt. An den hatte ich ja schon gar nicht mehr gedacht! Die Anlage hat den ganzen Winter nicht funktioniert, ich hielt sie für defekt. Offenbar war sie aber eingefroren und ist im Frühjahr irgendwann aufgetaut. Äußerlich war das System aber immer schneebefreit und die Waschflüssigkeit mit soviel Zusatz versehen, dass die Scheibenwaschanlage kein einziges Mal eingefroren war. Was soll man also machen? Wohl hat der Pumpenmotor immer versucht zu arbeiten und hat sich dabei selbst zerstört. Das Ersatzteil kostet 170 € plus 180 € Einbaukosten!
Wie schon andere Besitzer feststellen konnten: von Volvo selbst kommt auch auf schriftliche Bemängelung rein gar nichts. Der Kunde wird ignoriert.
Ich kann jedem Interessenten für dieses Fahrzeug nur dringend abraten.